Vergangenen Sonntag fand eines meiner ganz persönlichen Highlights in der laufenden Spielzeit statt: Das Konzert von Rufus Wainwright mit - nicht wie ursprünglich geplant Angelika Kirchschlager, da diese aus gesundheitlichen Gründen leider absagen musste - Janis Kelly, einer britischen Opernsängerin, die bereits in Wainwright's Oper "Prima Donna" die Titelrolle verkörperte. Am Klavier begleitet wurden die beiden Ausnahmetalente von der Pianistin Sarah Tysman.
Bereits am Tag vor dem Konzert reiste Rufus Wainwright nach St. Pölten, um im Cinema Paradiso den Dokumentarfilm über seine verstorbene Mutter, die kanadische Sängerin und Songwriterin Kate McGarrigle "Sing Me the Songs that Say I Love You" zu präsentieren.
Er gab Autogramme im Foyer und wurde von seinen - zum Teil eigens aus Frankreich, Deutschland und England - angereisten Fans mit Geschenken überrascht.
Am Sonntag standen Rufus Wainwright und Janis Kelly dann mit ihrem außergewöhnlichem Programm auf der Festspielhaus Bühne: Die klassisch geschulte Opernsängerin interpretierte Wainwrights Popsong-Zyklus "All Days Are Nights - Songs for Lulu", die zum Teil auf Shakespeare-Sonetten basieren. Der Musik-Kritiker Samir H. Köck honorierte ihre Leistung mit den Worten: "Schwieriger Stoff, von Kellys zart-herbem Sopran mit etwas Zuversicht lackiert."
Im zweiten Teil des Abends wurde der Spieß umgedreht: Popsänger singt klassischen Stoff und Rufus Wainwright interpretierte Hector Berlioz' Liederzyklus "Les Nuits d'été". Danach standen die beiden gemeinsam auf der Bühne um die Mischung Oper-Pop weiterzuführen. Mit einem Schubert-Lied, etwas Musical und dem im Duett gesungenen Leonard Cohen Klassiker "Hallelujah" verabschiedeten sich die beiden Größen ihres jeweiligen Fachs vom begeisterten Festspielhaus Publikum.
Brigitte Fürle dankt den Künstlern bei der anschließenden Premierenfeier.
Und ich strahlte über beide Ohren, als ich endlich mein lang ersehntes Autogramm bekam. ;-)
Gelungener Abend!
All images by Katja Borlein & Stefanie Reichl