Mittwoch, 7. Oktober 2015

Ein Gesamtkunstwerk zur Saisoneröffnung: Sasha Waltz und das Tonkünstler-Orchester in "Continu"

Bei der Premierenfeier: Eine Tänzerin von Sasha Waltz & Guests sichtlich erfreut über die gelungene Saisoneröffnung. (Foto: (c) eSeL.at - Joanna Pianka)

"Mit einem Gesamtkunstwerk startete das Festspielhaus St. Pölten in die neue Saison. Zum ersten Mal konnte die Berliner Choreografin Sasha Waltz ihr Stück 'Continu' mit großem Orchester aufführen. Ein Experiment, das sich lohnt: Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter der Leitung Pietari Inkinens hat großen Anteil am starken Eindruck, den 'Continu' hinterlässt." Kurier, Silvia Kargl
 
Bedanken sich beim begeisterten Publikum: Sasha Waltz, Dirigent Pietari Inkinen und Konzertmeister Vahid Khadem-Missagh. (Foto: (c) eSeL.at)
Ein Saisonauftakt, der sich wahrlich sehen und hören ließ! Für die deutsche Choreografin Sasha Waltz erfüllte sich im Festspielhaus ein lang gehegter Traum: Die Aufführung von "Continu" begleitet von einem großen Live-Orchester. Und groß war das Orchester eindeutig, denn die Zahl der MusikerInnen sprengte den  Orchestergraben. Und so wurde kurzerhand ein Teil des Tonkünstler-Orchesters hoch über der Bühne platziert.

Die 13 Schlagwerker, die Edgar Varèses "Ionisation" aufführten, waren 5 m hoch über der Bühne platziert. (Foto: (c) eSeL.at - Joanna Pianka)
"Oben die Musiker, unten die Tänzer, verbunden durch die dichte Atmosphäre von Edgar Varèses Stück 'Arcana'. Solch wuchtigen Momenten stellt Waltz (fast) lautlose Bewegungen gegenüber, wenn die Tänzer nur mit ihren bloßen Sohlen ein zartes Schlurfen hören lassen oder mit den Röcken rascheln. Hier wird der Tanz zur Musik, und die Musiker werden zu einem Teil der Performance. Eine beeindruckende Premiere." Die Presse, Isabella Wallnöfer

Beim Schlussapplaus: Die Tänzerinnen und Tänzer vor dem bedrückenden Bühnenbild. (Foto: (c) eSeL.at - Joanna Pianka)

"Spannend ist stets die Darstellung der Ambivalenz von Beziehungen: Annäherungen, die sich im Handumdrehen in Abwehr und Abstoßung kehren, intendierte Umarmungen, die zu aggressiven Attacken mutieren, Begegnungen, die in Verbiegungen und Behinderungen ausarten. Kämpfe, Amokläufe, eine Exekutionsszene, aber auch lange Passagen in der Stille als Pro- und Epiloge - starke Momente mit Assoziationspotenzial." Austria Presse Agentur, Ewald Baringer

Nicht nur der Orchestergraben wurde an diesem Abend gesprengt, auch die Kada Bar platzte angesichts der vielen Premierengäste beinahe aus allen Nähten. Wenn das Festspielhaus seine Saison eröffnet, dann muss das natürlich auch gebührend gefeiert werden.
Bei der Premierenfeier: Brigitte Fürle, Sasha Waltz und Dirigent Pietari Inkinen. (Foto: (c) eSeL.at)

Premierenfeier: Sasha Waltz und Jochen Sandig, Leiter Radialsystem und Dramaturg Sasha Waltz & Guests. (Foto: (c) eSeL.at - Joanna Pianka)
In Feierlaune: Perkussionistin Robyn Schulkowsky bei der Premierenfeier. (Foto: (c) eSeL.at - Joanna Pianka)

Die Tänzerinnen und Tänzer von Sasha Waltz & Guests genossen die erfolgreiche Premiere. (Foto: (c) eSeL.at - Joanna Pianka)


Doch es gab nicht nur Grund zu feiern. Bereits im Einführungsgespräch zeigten sich Sasha Waltz und Brigitte Fürle von der aktuellen Flüchtlingssituation betroffen. 
Im Foyer konnten die BesucherInnen "Point Zero", einen Film des syrischen Tänzers Hussein Khaddour, betrachten. Hussein Khaddour ist mit seinem Projekt "Vitamin Dance for Syria" Artist in Residence.